2012

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Sonntag, 5. Juni 2016

Wir leiden weil wir unseren Gedanken glauben


Jedes Gefühl beginnt mit einem Gedanken. Manchmal sind diese Gedanken so schnell, dass wir sie nicht wahrnehmen (können) und es scheint als wäre das Gefühl aus dem Nichts gekommen.
Die Wahrheit ist jedoch, dass zuerst der Gedanke da ist und wir dann mit dem Gefühl auf den Gedanken reagieren, weil wir diesen Gedanken glauben.

Viele Gedanken sind so tief in uns verwurzelt, sie sind Gedankenmuster geworden, die manchmal schon seit der frühen Kindheit in uns sind.

Als Kind sagte unsere Mutter vielleicht z. B. in ihrer Wut (also ihrem Schmerz): „ Du kannst ja gar nichts!!!“ Und wir glaubten diesen Satz, weil wir nicht erkannten, dass es nur ihr Schmerz war, der sie das sagen ließ, und es nichts mit uns zu tun hatte. So ist dieser Satz tief in uns verwurzelt und prägt unser Leben: Wir sehen die Welt um uns herum so, wie unsere Glaubensmuster uns weismachen möchten. Wenn wir also den Gedanken glauben, dass wir gar nichts können, sehen wir diesen Gedanken immer wieder bestätigt. Es gibt mindestens ebenso viele Dinge, die wir können, aber die sind wir nicht fähig zu sehen, weil wir unbewusst so sehr auf den Gedanken konzentriert sind, dass wir nichts können. Jedes Mal, wenn wir ein negatives Erlebnis haben, kommt der Gedanke: ich kann gar nichts! Sofort tauchen Gefühle auf: Schuldgefühle, Angst, Wut auf uns selbst, Versagensängste usw. Und schon sind wir mitten drin in unserem Schmerz.

Wenn wir den Schmerz in diesem Moment fühlen, tief hineinatmen und ihn akzeptieren werden wir einen großen Teil transformieren. Ebenso wichtig ist es jedoch die Gedanken zu transformieren. Lese hierzu meinen Artikel Lieben was ist - den Schmerz transformieren

Hierzu möchte ich euch eine großartige Technik vorstellen: The Work von Byron Katie.

Sehr wichtig ist es, die Work als Meditation zu sehen. Und mit geschlossenen Augen die Antwort im Inneren zu fühlen, anstatt aus dem Kopf zu antworten.
Beginne damit, deine Gedanken zu beobachten und aufzuschreiben. Am leichtesten ist, zuerst die Gedanken, die du über andere denkst zu notieren, diese Gedanken können z. B. sein:

Mein Mann hört mir nie zu. Meine Kinder respektieren mich nicht. Meine Eltern nehmen mich nicht ernst und behandeln mich wie ein kleines Kind.Mein Mann hätte mich nicht verlassen sollen. Mein Vater sollte mich so lieben, wie ich bin.Mein Körper sollte gesund sein.

Wir schreiben also all diese Gedanken auf und lassen den ganzen Schmerz in uns zu Wort kommen. Wir schreiben auf, was wir von der Person erwarten und nicht erwarten, wie wir möchten, dass sich die Person ändert usw.

Dann untersuchen wir diesen Gedanken:
Ist es wahr, dass mein Mann mir nie zuhört? Ja oder nein.

Kann ich wirklich mit 100prozentiger Sicherheit wissen, dass das wahr ist, dass mein Mann mir nie zuhört? Ja oder nein.
Wie fühle ich mich, wenn ich den Gedanken glaube, dass mein Mann mir nie zuhört? Fühle ich mich gut oder schlecht? Welche Gedanken folgen dem Gedanken, dass er mir nie zuhört? Z. B. dass er mich nicht liebt? Mich nicht achtet?

Wer wäre ich ohne den Gedanken, dass er mir nie zuhört?

Im Anschluss kehren wir den Gedanken um:

Zu uns selbst, zu dem anderen und ins Gegenteil.

Bei unserem Beispiel kann das z. B. so aussehen:

Ich höre mir nie zu. In welchen Situationen höre ich mir nicht zu? Wann höre ich nicht auf mein Gefühl, auf meine Bedürfnisse? Ruhe ich mich z. B. nicht aus, obwohl mein Körper danach verlangt? Finde 3 Situationen in denen du dir selbst nicht zuhörst.

Ich höre meinen Mann nicht zu. In welchen Situationen höre ich ihm nicht zu. Versuche auch hier, 3 Beispiele aus deinem Leben zu finden.

Mein Mann hört mir zu.  Wann genau hört er dir zu oder hat dir zugehört? Z. B. gestern als du ihm von den Problemen in deiner Arbeit erzählt hast? Als du ihn heute gebeten hast, dir einen Salat mit vom Einkaufen zu bringen? Finde bitte auch hier 3 Situationen in denen er dir zuhörte.

Du wirst am Ende der Überprüfung feststellen, dass die Umkehrungen mindestens genauso wahr, oder sogar wahrer sind, als die ursprüngliche Ursache.

Wenn du mehr Erfahrungen mit der Work gesammelt hast, kann du dann auch Glaubenssätze über dich selbst untersuchen wie z. B. :

Ich bin nicht gut genug
Ich bin eine schlechte Mutter / Ehefrau / Tochter
Ich werde nie gesund sein
Ich habe kein Geld

Auf Byron Katies Webseite www.thework.com  du kannst du die Arbeitsblätter mit allen Fragen kostenlos downloaden und ausdrucken.

Ich halte die Work für sehr wertvoll und beziehe sie in meine Arbeit mit ein. Wenn du die Work mit mir gemeinsam kennen lernen möchtest, schreibt mir eine Email: alicia@kusumitra.es
Eure Alice


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